Endlich früh aufgestanden in der Hoffnung, dass die Eskorte in Richtung Sukkur geht. Die englisch – pakistanische Familie war weg. Beide Autos mit gelben Nummernschildern in unserer Richtung war weg. Geil….. Zum Glück hatten wir ja erneut am Abend zuvor mit der Hotelrezeption gesprochen gehabt, dass es um 7:30 Uhr los geht. Keiner war da. Wir packten unsere Motorräder, bereiteten uns vor, wir waren fertig – aber wir konnten nicht fahren.
Das hieß – wieder zur Rezeption, wieder fragen, „Wie schaut es aus“ „ist eine Eskorte möglich“ „Wenn ja, wann geht es los“ Nur dass dann eine Antwort kommt: „Natürlich ist es möglich“ – da fällt man echt aus den Socken. Wir wollten nur noch raus aus Quetta, einfach weg. Drei Tage im Knast eingesperrt zu sein und auch noch Geld für die Unterkunft zu zahlen war mehr als frustrierend. Naja, der Herr organisierte tatsächlich eine Eskorte. Es ging aus dem Innenhof raus in Richtung Brücke, an welcher wir schon einmal standen. Dort standen wir und warteten:
Ca. 300 Meter weiter war ein Müllcontainer in dem Kinder nach Essen suchten. Die Kids kletterten öfter über eine Mauer und sprangen in diesen Container, um tieferen vergrabenen Müll zu finden, welchen sie verwerten konnten. Da wir eh nur da standen und warteten, lief ich auf die Kids zu und gab ihnen meine Süßigkeiten aus dem Tankrucksack. Wir fuhren weiter in einer neuen Eskorte in Richtung Sukkur.
50 bis 70 KM vor Sukkur tat sich ein Sandsturm auf und wir wurden von der Polizei „entlassen“.
Die hatten schlicht weg keinen Bock im Sandsturm zu fahren. Wir nutzten das als Chance und fuhren was das Zeug hielt. Gas, Gas, Gas. Selbst unser slowenischer Freund hatte endlich Meter gemacht. Er wollte Anfangs nur 80 – 90 KM/h fahren um Material zu schonen. Aber hier begriff auch er, wir mussten einfach Meter machen. Weiterhin mussten wir auch durch Sukkur raus und in Richtung Multan kommen, sonst würden wir erneut in einer Eskorte stecken. Das wollten wir tunlichst vermeiden. Also so geschlaucht wie wir waren, fuhren wir in der prallen Hitze bei knappen 45 ° durch die Stadt und die Hitze drückte uns bis zum Ende. Es gab nicht mal Zeit und Energie um Bilder zu machen. In der Stadtfahrt verpassten wir eine Brücke, welche uns zu den körperlichen Grenzen führte. Wir mussten 45 Minuten quer durch Innenstadt, Menschenmassen, TuckTucks, Ritschas und sonstiges was kreucht und fleucht durch. Nach einer ellenlangen Brücke über den Indus Fluss hielten wir erschöpft an.
Hier habe ich die Brücke in google gefunden Bild 1. Bild 2. Bild 3.
Kurz an einem Kiosk Wasser besorgt, Visier gewechselt und getrunken was das Zeug hielt. Uns war klar, so erschöpft wie wir waren, erreichen wir nicht Multan. Uns war aber auch klar, wir mussten Meter machen, um aus Sukkur raus zu kommen, um nicht erneut in eine Eskorte zu gelangen. Also aufsitzen, fahren, fahren fahren – und das in der Nacht, in Pakistan.
In der Nacht vor einem McDonalds halt gemacht und erschöpft einen Kaffee besorgt. Wir waren bereits mehr als 14 Std. unterwegs und einfach körperlich am Ende. Nur gefahren und keine Bilder gemacht. Gegenüber ein Hotel gesehen und auch direkt angefragt ob wir dort nächtigen dürfen. Leider nein, da es ein „Security Issue“ gäbe. Er hat uns ein Hotel 300 Meter weiter empfohlen, welches wir drei erschöpft ohne Diskussion direkt genommen hatten.