Ein paar Tage durfte ich dann in Kazarmann bleiben. John hatte mir bei seinen Bruder Unterkunft gewährt und das halbe Dorf (Lehrer, Freunde, Bekannte, Nachbarn etc.) war versammelt, um ein Motorrad zu bestaunen. Ein stummer Motorrad / Zweirad Bastler wurde hinzugeholt. Wir haben uns dann in zwei fremden Sprachen unterhalten, dass die Kupplung kaputt sei. Der Kollege hatte aber nicht verstanden, dass es nicht Wert sei, das Motorrad aufzuschrauben. Egal, es gab kein anderen Weg daran vorbei, der Motor musste aufgeschraubt werden. Er wolle unbedingt sehen wie eine kaputte Kupplung aussieht. Noch im Zustand voller Schlamm, Dreck, Brocken und Unreinheiten welche nicht in den Motor sollten, wurde der Seitendeckel geöffnet. Innerlich blutete ich, wie der ganze trockene Schlamm in Richtung Kupplungskorb gebröselt ist. Schön feinfühlig mit den Fingern den ganzen Dreck aus dem Ölbad wieder rausgepult und er sah die Scheiben.
(Die hat so gestunken beim Ausbau, es war nichts mehr zu retten.)
(Schön im Dreck mit Händen und Füßen den Bock zerlegt.)
Wer hätte das gedacht, verbrauchte Kupplungsscheiben Dann war endlich Ruhe und es kehrte eine gewisse Sprach- und Ratlosigkeit ein. Was tun – Hier kann man nicht helfen. Es muss in die Hauptstadt – Aber wie? und wann?
Nach eins zwei Tagen stellte sich heraus, dass man mit einem „Taxi“ in die Hauptstadt Bishkek fahren kann. In der Zwischenzeit hatte sich „Nuriza“ bereit erklärt mir liebevoll ihre Heimatstadt zu zeigen. Sie zeigte mir voller stolz viele Ecken, Besonderheiten, Feuerwehr, Park und viele weitere schöne Dinge in Kazarman. Im Besucherbuch der Gemeinde durfte ich mich eintragen, in der Schule wurde ich den Lehrern vorgestellt. Ein Vorzeigetourist vor dem Herrn 😉 Es war schön, aber auch anstrengend immer zu lächeln und fröhlich zu sein, wenn man im Hinterkopf ein kaputtes Motorrad hat. Sie erzählte mir von ihren Traum eines Tages in Amerika zu leben. Das Problem war, dass ihr Englisch leider nicht dafür reichte, um mehr als „good“ oder „no good“ richtig erkennen zu können. Es verblieben weiterhin Hände und Füße zur Kommunikation.
Endlich war es soweit, mit Motorrad im „Taxi“ (ein alter Sprinter) in die Hauptstadt zu fahren. Wir hieften zu dritt das Motorrad mit allem Gepäck und montierten Koffern an, um die Maschine in die Ladefläche zu bekommen. Verszurrten diese einwenig und gut war (Leider habe ich vergessen, welch schöne, tolle, gut ausgebaute Straßen Kyrgyzstan hat – da hätte ich die Maschine garantiert besser verspannt…..) Wir fuhren los von Halt zu Halt. Für knapp 450 KM haben wir mehr als 9 Std. gebraucht. Grund waren die Straßen und ich glaube wir haben keine Jurte ausgelassen, an der keine Pferdemilchbehälter stand.
An dieser Stelle möchte ich mich für die unendliche Gastfreundschaft von Nuriza und ihre Familie bedanken. Auch unvergesslich bleibt John und sein Bruder für die Hilfe in der Nach, 50 KM bei Dunkelheit abgeschleppt zu werden.
(Fleißig am Tragen von Pferdemilch in PET-Flaschen, Kanistern, alles was Volumen hat.)
(John und seine wundervolle Frau, welche mir halfen, Obdach gaben und immer genügend Eessen auf dem Tisch versorgten.)
(Wundervolle Straßen, das ging gut 150 KM so, bis wir die erste asphaltierte Straße fanden.)
(Der Wohnblock, an denen viele Kinder vor den Häusern spielten in der Abendsonne)
(Kazarman 46 – Feuerwehrauto im Feuerwehrhaus)
(Der Bombero im Wartungsdienst des Autos.)
(Das war schon ein entladener Zustand des Sprinters, vorher konnte man keine Sitzbank und Windschild sehen.)
(Live im Theater bei einer Probe)
(Müder voller Sprinter, 4 Sitzer meist zu 5. 6. oder mehr benutzt)
(Füchse im Museum aus der Region)
Мына ушул жерде мен алардын чексиз меймандостугу үчүн Нуриза жана анын үй-бүлөсүн ыраазычылык билдирип кетким келет. Жон менен анын бир тууганы эле түн ичинде жардам унутулгус болуп, 50 км беймаалым туйду керек.
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