Ab in die Wüste mit dem Mopeds war das Motto. Somit starteten wir die Tour mit dem neu verbauten Federbein von HU-SideCars (Horst Ulrich aus dem Vogelsberg), welcher selbst in den 80ern mit dem Gespann häufig in Algerien in der Wüste unterwegs war.
Gesamststrecke mit Bot: 6822 KM
Gesamtstrecke ohne Bot: 5277 KM
Die Fähre von Genua dauert ca 50 Std. bis Tanger und landet dabei etwa ca 50 KM außerhalb. Wir sind ohne Benzin auf die Faire gefahren, mit der Annahme, dass direkt am Hafen es eine Tankstelle gibt. Dem war nicht so, sodass wir am gleichen Abend erst nach Tanger fahren musste um zu Tanken und im Anschluss dann den gleichen Weg in Richtung hohen Atlas aufunszunehmen. Wir hatten folgende POI´s auf unseren Zettel, welche wir abgefahren sind:
- Affenpass im Hohen Atlas
- Dünen von Merzuga
- Casaplanca oder Marrakesh
- Dades Schlucht
- 30 KM Strand Fahrt im Sand vom Atlantik
Leider hatten wir davon nicht alles geschafft. Die Eindrücke von Marokko sind hier chronologisch in Bildern aufgelistet:
Das waren Kürbise am Straßenrand, welche zum Verkauf aushingen.
Am Anfang war es gar nicht nach Wüstenwetter. Es hatte ständig geregnet und wir sind 1 Tag komplett in den hohen Atlas im Regen gefahren.
Dennoch war es von der Vegetation her komplett anders. Das Regenwasser ist nicht versickert, da der Boden zu trocken war.
Und ab ging es in Richtung „Affenpass“ nähe Azrou.
Ehe wir uns versahen, hatten wir einen Polizisten am Wegrand nach den berühmten Affen gefragt, welcher dann lachte und auf unsere Motorräder zeigte, als die ersten Affen sich schon damit vertraut machten.
Die Futtertüten wurden aus der Hand gerissen. Mit denen lieber nicht anlegen 😉
Ging gut zu fahren durch die Wälder.
Weiter in Richtung Hoher Atlas, welcher nicht windgeschützt war.
Lange gerade Strecken und der Wind pfiff immer scharf.
Das Essen wurde fast immer sehr sehr frisch zubereitet. Und die typische marokkanische Minze war genial. Leider ist der Tee meist bab-süß gewesen. Nun ging es ab in Richtung Wüste.
Das Wetter wurde von KM zu KM immer trockener und man merkte, dass die Sonne zunahm als auch es kaum noch Bäume am Straßenrand gab. Dann kamen wir zum „Tor“ der Wüste bei den Dünen von Merzouga.
Tor zur Wüste
Nach dem bzw. kurz vor dem passieren des Tors wird man von Touristenjägern abgefangen. Jeder möchte dir eine Unterkunft mit Abendessen andrehen. Der Spruch „Welcome to Africa, my friend“, welcher in jeden Restaurant oder Tankstelle kam, ist nun zu „Welcome to Sahara, my friend“ gewechselt. Wir haben uns für eine Option entschieden und gleich eine Jeep Tour zu Sonnenaufgang in den Wüstendünen gebucht. Der Abend war sehr lang und die Nach sehr kurz. Aber die Qual um ca 4:30 Uhr aufzustehen, hat sich gelohnt. Seht selbst.
Danach sind wir vor Ort noch ein wenig herumgefahren und die Gegend erkundet. Die Africa Twin haben wir dabei in den Sand festgefahren 🙂 während die Alp im schattigen Plätzchen gewartet hat.
Wir sind weiter gefahren zu ein Berber Zelt, welches wir uns von der Nähe etwas genauer anschauten.
Die Frau saß unter Ihrem Zelt und knöpfte Teppiche. Nach längeren Unterhaltung bettelte sie um Geld. Wir hatten ihr Wasser und Kekse dort gelassen und sind weiter in Richtung Dades Schlucht gefahren.
Kurz nach dem Starten der Dades Schlucht, wurde mir etwas mulmig mit etwa nur 100 KM Reichweite im Tank, sodass ich mich für Benzin entschieden hatte. Dann sind wir die Schlucht entlang gefahren, welche echt genial war. Gerade auch oben der Pass, wovon ich leider kein Bild habe, war genial. Offroad trafen wir dann eine Truppe Engländer mit geliehenen Bikes, welche auch die gleiche Strecke gefahren sind. Einfach eine geile Tagesaetappe oben an der Schlucht entlang in den Bergen.
Am Abend sind wir via Booking.com in ein Hotel/Unterkunft untergekommen, welches einfach den Tag perfektionierte. Die Besitzerin war eine ältere in Rente lebende Französin, welche super englisch gesprochen hatte und uns einfach nur jeden Wunsch von den Lippen abgelesen hatte. Nach so einen Ritt, kühle Stiefelbier in einer kühlen Unterkunft und mit Dachterrasse, auf welcher man den Sternenhimmel bis in den frühen Morgenstunden anschauen konnte.
Im der Schlucht haben sich schon die ersten Probleme am Motorrad wieder erkennbar gemacht, welche nicht genau zuzuordnen waren. Das Hinterrad eierte und es lies sich nur noch bedingt schön fahren. Wir entschlossen uns über 1 bis 2 Pässe uns in Richtung Gibraltar zu machen, da wir keine Zeit mehr für eine Großstadt hatten. Somit fuhren wir wieder zur Fähre in Richtung Tanger. Diesmal hatten wir uns für die Rückfahrt über Land entschieden.
An der Fähre auf marokkanischer Seite, wollten wir das letzte Wechselgeld loswerden und haben uns für Olivensalat und Sandwitche entschieden. Eins davon war nicht gut, sodass ich früh um 4 Uhr meinen Magen von Innen auf der Bettdecke betrachten konnte und den Gestank von unverdauten Oliven und Magensäure mir entgegen kam.
Das war das Kontrastprogramm. Mein Kumpel haut sich den geilsten spanischen Serano Schinken rein, ich Antikotzmittel.
Dann gab es nicht wirklich viel zu erzählen. Wir sind die restliche ca. 2000 KM nach Hause gefahren, durch unendliche Autobahn KM und geniale Landschaften in Spanien. Da möchte ich sehr gerne noch einmal zu Besuch und Offroad ein wenig fahren. Ab Frankreich in den Pyrenäen bis Karlsruhe haben wir ca pro Motorrad 120 € bis Frankfurt Autobahn Maut bezahlt.
Zu Hause hat sich herausgestellt, dass die Lager vom Knochen komplett durchgeschlagen waren.