Nach der Foto Nacht Session bis ca. 3:00 AM, haben wir uns entschieden keine zwei Nächte in Istanbul zu bleiben, sondern direkt weiter zu fahren in Richtung Halbzeit Kappadokien. Wir fuhren die E80 in Richtung Osten über die Brücke, welche wir die halbe Nacht bewunderten. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen und habe die Situation trotz des Verkehrs gefilmt. Es ging nicht anders. Endlich in Asien – bald – nur noch über diese Brücke:
In Istanbul ging die Luft noch und es war erträglich, jedoch um so weiter wir den Stadtrand erreichten, desto schlimmer wurde es. Für Deutsche vl. vergleichbar mit dem Industriezeitalter im Ruhrpott, als die Schwermetalle noch schön ungefiltert durch die Luft geblasen wurden. Es hat nach allem gerochen. Verbrannter Gummi, Metall, Schwefel, Stahl, Rauch und vieles nicht zu identifizierendes. Vor der Brücke musste ich auf Reserve schalten, d.h. noch ca. 50 KM zu fahren. Ja, mein Reisepartner fuhr voraus. Wir haben uns dann über den Funk auch nicht mehr unterhalten können, da die Distanz zu groß war (oder meine Begeisterung vom Bosporus, man weiß es nicht). Wir fuhren aus der Stadt, irgendwann habe ich ihn wieder im Helm gehört, hey ich bin in der Kurve bei der Tankstelle – raaaaaam, vorbei – zu spät. Naja, also Tempomat auf 60 Km/h eingestellt und rollen lassen, so lange bis nichts mehr ging. Nun stand ich da, sehen konnte ich nicht wie weit ich gekommen bin, Tacho ist ja seit gefühlten 2500 KM immer noch weg. Wo ich stehe – hmmm Navi (nicht mehr Europa) zeigte mir eine andere Straße an, als die die auf den Schildern stand. Erstmal über die Leitplanke klettern und Foto machen. Direkt hat ein LKW angehalten und gefragt, ob alles in Ordnung sei. Logo, eine Transalp lässt sich doch wegen Sprit nicht klein bekommen. Ab zum großen Koffer, 3 Liter in den Tank rein und im Navi nächste Tankstelle angesteuert. Sauerländer via Telefon angerufen, er kommt nach – läuft bei uns, auch im Smog und ohne Sichtkontakt.
Im folgenden Bild, ist eigentlich bei normaler Sicht, die Brücke auf der die H2R 400 KM/h entlang gedonnert ist (YouTubeLink).
Naja, mir war auf den letzten 3 Liter Sprit im Tank halt echt langweilig… was soll ich machen, LKW´s fahren teilweise selbst nur 50 KM/h oder 60 KM/h und Traktoren kommen einem auf dem Standstreifen entgegen….. Ein erster LKW aus Asien. Komplett die Kabine mit Gebetsdenkmälern zugepflastert, die Felgen (wie bei den alten Römern zum Aufschlitzen beim Wagenrennen) haben ein Kreuz oder einen Schlitz und die ganze Kabine ist zugequalmt bis oben hin. Leider kommt das so auf dem Foto nicht heraus, es wurde während der Fahrt gemacht, Action Cam liegt immer noch irgendwo in Ungarn im Dreck.
An der Tankstelle angekommen und vollgetankt, kommt mein Kollege auch schon von hinten angebraust. Super Sache, wir wollten Meter machen, also weiter in Richtung Kappadokien auf der Bahn. In diesem Smog hat mein Hals das Kratzen angefangen, es hat kein Spaß gemacht, es ging nur geradeaus, es war mehr als ermüdend. Also einmal zum Mittag Halt machen und Chai trinken, als auch eine Kleinigkeit essen. Motorrad extra so gestellt, dass man über den Parkbegrenzer fahren kann und in die Lücke kommt. Was passiert? Ein kleiner Pickup (Stadtmüllwagen) hält direkt vor der Durchfahrt gegenüber. Klasse….. 3 Leute beobachten unsere Böcke wie Erlkönige. Wir auf, in Richtung Weiterfahrt zum Motorrad gelaufen, machten uns fertig. Das Gespräch war genial. Keiner konnte des anderen Sprache, keiner konnte Englisch, Hände und Füße – PERFEKTES MEDIUM. Es wurden Namen ausgetauscht, Fotos gemacht, gelacht und jedem das Beste gewünscht. Ab und auf in Richtung Unterkunft, welche ich in Polatli buchte. Ja schön. In Polatli angekommen – nachts – stellten wir fest, dass es Region Ankara ist. Nochmal kurz vor dem großen FC – Bayern Spiel (Champions League) 80 KM ca. 30 Minuten lang vor Anpfiff in eine Großstadt fahren – kommt nicht in Frage.
Als wir angekommen sind haben wir versucht etwas zu essen zu organisieren, dabei stellten wir fest dass die Unterkunft, welche wir ursprünglich gebucht hatten, noch 80 km Richtung Ankara wäre. An einem Kebab Grill wurden unsere Motorräder von dem Besitzer und dem Servicepersonal erst einmal begutachtet und direkt der Freund Gunnar, welcher Deutsch sprach, angerufen und ausgetauscht. Ich habe auf deutsch Gunnar mitgeteilt, dass alles in Ordnung sei, wir keine Probleme haben und haben zufrieden gespeist. Ohne ein Wort zu verstehen ist das eine sehr sehr gastfreundschaftliche Gegend und wir wurden immer herzlichst begrüßt.
Die Notunterkunft dann gesucht, gefunden und das Spiel gestreamed 😉 Am Folgetag geht es Richtung Kappadokien.
Du geiler geiler Typ!
Viel Spaß noch und komm gut wieder nach Hause!
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Danke dir mein lieber 🙂
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Hi Zonenrandgebiet Max & Sauerland Holger,
na , das hört sich ja gut an! Die Bosporus Brücke ist schon klasse , vorallem nachts. Ich hoffe, das ihr auch die neue Riesenmoschee vom Demokrat Erdogan gesehen habt? Hat 6 Minarette, wenn ich mich nicht täusche….. wir haben nur einen Kirchturm im Kaff….
Auf der europäischen Seite war ich gefühlte 2 Std. in 3 Aufenthalten in Istanbul.
Touri Kram… schade , dass du nicht gefragt hast – nach der Brücke fängt relativ schnell der Stadtteil KADIKÖY an (Asien).
Da ist es extrem klasse, zu 50% Studenten, tolle Kneipen, viel unterwegs am Abend, super Strandpromenade, billige Hotels, alte Straßenbahnen und man wäre eigentlich billiger,stressfreier mit dem Moped mit der Fähre dorthin gekommen.
Auf deiner weiteren Reise ‚REISE‘ wirst du noch, im speziellen LKW‘s sehen, die komplett die Windschutzscheibe zugepflastert haben mit diesen Gebets–Glücksbringern.
Habe mich immer gewundert,wie die überhaupt aus der Scheibe schauen können…
Hier ist das Wetter diese Woche sehr gut geworden, über 22C im eher kühlen Norra Hessen. Muss im Garten ein wenig arbeiten und DU MIT DEINER REISE machst mich fertig! Ich will auch weg!
Olaf , meiner neuer Dienstherr lässt mich nicht!
Jeden Tag von min. 10 Nationalitäten Steuern vereinnahmen.
Also, schreiben – damit ich richtig Fernweh bekomme…..
Macht‘s gut,
Karin & Michael
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Das ist ein super Bericht natürlich von euch leider haben wir Istanbul nur von den Straßen ausgesehen und nachts die Brücke fotografieren können ansonsten war Istanbul sehr hektisch und im Smog versunken
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Smog…!? Lass das nicht den Erdoğan hören. Das ist der Rauch von den Wasserpfeifen!
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