Auf den Weg nach Bam sind wir zwar ausgeruht gestartet, blieben aber stets erschöpft von den Tagen zu vor. Wir fuhren und fuhren, die Straßen wurden immer gerader (obwohl es dafür keine Steigerung gibt). Die Längen wurden immer ermüdender. Die Sicht war wie in den Tagen zuvor sehr vernebelt durch den aufgewirbelten Wüstensand. Die Schleimhäute und Atemwege waren gereizt. Nach mehr als 1000 KM durch den Iran und x-gesichteten Menschen mit Halstücher um den Mund gewickelt, habe ich mein Halsband auch als Schutz vor die Nase gesteckt:
Am Tag zu vor kam die Idee auf, mitten in der Wüste zu campen. An dieser geografischen Position vor der Stadt Bam war es noch möglich. Im Anschluss ist es schwierig auf Grund von Polizei und Drogenaufkommen. Wir fuhren von Yazd in Richtung Kerman, passierten Kerman und nochmal mit neuer Energie auf in Richtung Bam.
Das ging soweit, bis unser Staunen durch ein heftiges Unwetter gestört wurde. An der Tankstelle noch Bilder von den Bergen gemacht, welche die Wolken abregnen ließen, jedoch scheinbar nicht genug. Das Unwetter holte uns ein und das nicht schlecht. Großer Wind kam auf und der Sand wehte durch die Gegend wie Schmirgelpapier direkt unten in den Helm hinein. Wir fuhren zu einer Tankstelle um A: zu tanken und B: etwas Unterschlupf vor dem Unwetter zu finden. Wir waren wohl nicht die einzigen:
Unsere Eltern haben zwei dumme Söhne. Wir stehen da und bewundern was in der Ferne so passiert, bis uns das tolle Geschehen komplett einholt.
Direkt nächste Unterkunft im Navi rausgesucht und dort hingefahren. Das hat sich damit dann auch erledigt – Campen in der Wüste, zumindest im Iran. Es folgen ja noch ein paar Gelegenheiten (Kasachstan, Mongolei – schauen wir mal) 😉
Am Abend im Hotel angekommen, haben wir versucht erneut unsere Sprachbarrieren zu brechen, um in US-Dollar zahlen zu können. Der Herr wollte 50 US-Dollar für die Nacht mit Frühstück und 30 US-Dollar für beide zusammen als Abendessen. Das war ungewöhnlich teuer, sodass wir ohne Abendessen Dankeschön sagten.
Im Zimmer angekommen, sprang uns doch direkt ein kleines Geschenk entgegen, PifPaf – Na hoffentlich brauchen wir das mal lieber nicht 😀
Die Abendkulisse war einfach genial – jedoch leider verregnet, so dass man die einzelnen Wetterphasen ausnutzen musste, um schöne Bilder zu erhaschen.
Am Abend noch auf dem Bettchen im Schneidersitz schön den Lappy ausgepackt für das Sichern von Bildern und ein bisschen zu bloggen anfangen 😉 hier habt ihr wieder etwas Futter.
PS: Es wäre natürlich sehr interessant zu wissen gewesen, um welche „geografische Position vor der Stadt Bam“ es sich genau handelt.
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Hallo du Rhöner auf Reisen,
sehr schönes Foto von dir mit dem umfunktionierten Halsband, dass du nun als Schutz vor die Nase gesteckt hast. Auch das Aussehen deines „Mopeds“ hat sich während der doch bereits langen Reise stark verändert. Nun sind zudem zwei andere Reisende mit dir gemeinsam auf dem Gaul unterwegs. So viel Völkerverständigung sollte es mal hier im guten, alten Deutschland geben. Dann hätten wir keine Probleme mehr! Die Hauptsache ist natürlich, dass es weiter geht; immer weiter…
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